Das Projekt "AllerVielfalt Verden"

Renaturierung einer bedrohten Flusslandschaft

Die Aller ist einer der bedeutendsten Flüsse Norddeutschlands und der wichtigste Fischwanderweg zwischen der Nordsee und dem Harz. Der Fluss und seine Aue bieten wertvolle Lebensräume für auentypische Pflanzen- und Tierarten, die unter dem Schutz der Natura-2000-Richtlinie stehen. Der Mensch hat die Allerniederung durch Ausbaumaßnahmen zur bessern Schiffbarkeit in den letzten 100 Jahren stark verändert. Mit dem Projekt „AllerVielfalt Verden“ werden im Landkreis Verden wieder naturnahe Strukturen geschaffen, Biotope vernetzt und die Artenvielfalt nachhaltig gestärkt. Angestrebt ist eine Aufwertung der Allerniederung, die der Natur und den Bewohnerinnen und Bewohner zugutekommen soll.  


Ziele


Mit dem "AllerViefalt Verden"-Projekt wollen die Projektpartner NABU und Landkreis Verden im Projektgebiet einen Biotopverbund von nationaler Bedeutung schaffen. An der Aller und ihrer Aue sollen fließgewässerdynamische Verhältnisse mit einem naturnahen Wasserhaushalt gefördert und auentypische Lebensräume nachhaltig gestärkt werden. Durch eine standortangepasste und nachhaltige Nutzung entwickeln sich naturnahe Strukturen und Verbindungsachsen.

 

Die Wiederherstellung der Flusslandschaft unterstützt die Umsetzung der geltenden europäischen Verpflichtungen wie die naturschutzfachlichen Ziele für das Natura-2000-Gebiet. Die wasserwirtschaftlichen Ziele der EU-WRRL (europäische Wasserrahmenrichtline) werden im Teilprojekt der Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser (WSA Weser) realisiert.

NABU, Malte Wördemann, Westen, Fluss, Aller, AllerViefalt
Die Aller bei Westen. - Foto: Malte Wördemann

Gewässerpflege- und Entwicklungsplan

Im "AllerViefalt Verden"-Projekt bildet der Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL) als Gesamtkonzept einen wichtigen Baustein. Der Plan legt die Ziele fest, prüft alle im Projektgebiet vorgesehenen Maßnahmen im Gewässerbett, am Ufer und in der Aue und wählt geeignete Maßnahmen zur Umsetzung. Für den PEPL ist eine Bearbeitungszeit bis Ende 2025 angesetzt. Der PEPL wird durch den Dialog mit allen Flächeneigentümer*innen und Nutzenden in der Allerniederung in einer Arbeitsgruppe (PAG) begleitet, um fachlich sinnvolle Maßnahmen zu identifizieren, die im Einklang mit den Nutzungsinteressen der Bevölkerung stehen.   Mehr → 

 

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Projektgebiet


Landkreis Verden, AllerVielfalt Projektgebiet. Karte
Karte des Projektgebiets im Landkreis Verden

Das Projektgebiet erstreckt sich vom südlichen Rand des Landkreises Verden etwa 30 Fluss-km bis zur Mündung der Aller in die Weser bei Verden-Eissel und umfasst ca. 2.200 Hektar. Das Gebiet ist weitgehend als FFH- und Vogelschutzgebiet gemäß der europäischen Natura-2000-Richtlinien ausgewiesen und national als Natur- und Landschaftsschutzgebiet gesichert. Durch Deiche und den Ausbau der Wasserstraße  wurde die Aue vom Fluss getrennt. Natürliche Überschwemmungen der Aue sind dadurch nicht mehr möglich und die auentypischen Lebensräume der Allerniederung sind zum Teil stark beeinträchtigt. 

Projekt-Partner



Förderung


 

 

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Das „AllerVielfalt Verden“-Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms Auen des „Blaues Band Deutschland“ (BBD) vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem NLWKN mit Mitteln des Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz des Landes Niedersachsen (MU)  gefördert.

 

Mit einer Gesamtlaufzeit von zehn Jahren und einem Gesamtvolumen von rund 16,8 Millionen Euro ist das Vorhaben das bisher finanzstärkste und größte Renaturierungsprojekt im Förderprogramm Auen.

 

Die finanziellen Mittel werden vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und dem Land Niedersachsen bereitgestellt (ca. 92 Prozent). NABU und Landkreis Verden beteiligen sich mit circa acht Prozent an der Finanzierung. Der NABU-Anteil wird dabei von VW Financial Services getragen.