Renaturierungsmaßnahmen

Potenzielle Maßnahmen des BBD-Projektes "AllerVielfalt Verden"

Im Folgenden werden potenzielle Maßnahmentypen vorgestellt, die bereits in der vom NABU Institut für Fluss – und Auenökologie durchgeführten Potential- und Defizitanalyse für das Projektgebiet identifiziert wurden und im nächsten Schritt im Gewässerpflege- und Entwicklungsplan (PEPL) auf ihre Machbarkeit und Umsetzbarkeit geprüft werden.

Altarmanschluss ("Alte Aller")

Die „Alte Aller“, als einziger noch existierender Nebenarm der Aller im Landkreis Verden, ist durch fortschreitende Verlandung gefährdet. Der unterstrom an den Hauptlauf noch angeschlossene Altarm soll oberstrom, in der ursprünglichen Gewässerrinne des Altgewässers, auf Mittelwasserniveau wieder mit dem Hauptlauf verbunden werden, um bei höheren Wasserständen eine Durchströmung zu erreichen.

 

Mehr zur Maßnahme und dessen Umsetzung gibt es hier!

 

Biotop-Entwicklung

Das Projekt strebt die Entwicklung der Allerniederung zu einer strukturreichen Flussniederung mit einem Mosaik verschiedener naturnaher Biotope an. Dies soll durch die Wiederbesiedlung von Pflanzengemeinschaften zur Aufwertung des Grünlands und auentypischen Stromtalpflanzen, Biotopvernetzung durch Hecken-, Gehölz- und Hochstaudenfluren-Entwicklung, Initialisierung von Sukzessionsflächen, Mahdgutübertragung sowie Umwandlung von Acker zu artenreichem Grünland erreicht werden. 

Durchgängigkeit von Nebengewässern

Nebengewässer der großen Flüsse vernetzen Lebensräume und bieten Laich-, Aufwuchs- und Nahrungsräume für eine Vielzahl von Pflanzen – und Tierarten. Zwei Nebengewässer der Aller, Drommelbeck und Halse, sind im Zuge der wasserbaulichen Veränderungen der Aue begradigt und abschnittsweise vollständig verlegt worden, so dass keine ökologische Durchgängigkeit mehr gegeben ist. In diesem Zuge sollen Maßnahmen wie Rückbau von Sohlabstürzen die eigendynamische Entwicklung der Nebengewässer wieder herstellen.

Reaktivierung von Flutrinnen

Um die laterale Vernetzung von Fluss und Aue zu erhöhen und damit zu einer Verbesserung des Wasserhaushaltes in der Aue beizutragen, ist die Reaktivierung von Flutrinnen in historischen Flussläufen oder Rinnen geplant.

Deichrückverlegung und Rückbau von Verwallungen

Um die Überflutungshäufigkeit und -dauer in der rezenten Aue zu erhöhen und die Altaue wieder an das regelmäßige Überflutungsgeschehen anzuschließen, ist die Rückverlegung und der Rückbau von Sommerdeichen und Verwallungen eine zentrale Maßnahme. 

Anlage von Stillgewässern und Reaktivierung von Altgewässern

Die verbliebenden Altgewässer weisen heute keine Anbindung an die Aller mehr auf, und werden als Altwasser nur noch bei starkem Hochwasser überflutet. Altgewässer stellen als kleine Tümpel oder temporäre Gewässer in der Aue einen Lebensraum für Pflanzengesellschaften, Fische, Libellen, Wasserkäfer, Amphibien und Brutvögel dar. Besonders im Landkreis Verden besteht ein Defizit an diesen Feuchtbiotopen. Dieser Zustand soll durch die Neuanlage oder Restaurierung bestehender Altwässer behoben werden. 

Entwicklung naturnaher Gewässerrandstreifen

Gewässerrandstreifen bilden die Übergangszonen zwischen Fluss und Aue und bieten durch ihre Strukturvielfalt in Form von Hochstaudenfluren, Weidengehölzen oder Auwald Lebensraum für verschiedene Pflanzen- und Tierarten. Die Entwicklung ungenutzter, hinreichend breiter und naturnaher Gewässerrandstreifen dient der Biotopvernetzung und stellt darüber hinaus eine wirksame Maßnahme gegen den Eintrag stofflicher Belastung in die kleineren und größeren Still- und Fließgewässer dar.  

Initialisierung Auengehölze

Auenwälder sind im Projektgebiet nur noch fragmentarisch und teilweise stark reduziert vorhanden. In ganz Deutschland gehören sie zu den gefährdetsten Biotopen und sind daher unter Schutz gestellt. Auenwälder kommt im Ökosystem der Flussniederungen aufgrund ihres Strukturreichtums, ihrer Wasserhaltekapazität und ihres Selbstreinigungspotentials eine besondere Bedeutung zu. Daher sind Neuanpflanzungen, Waldumbau und bestandsverbessernde sowie -vergrößernde Maßnahmen zur Entwicklung dieser Weich- und Hartholzlebensräume von hoher Priorität. Die Auswirkungen etwaiger Pflanzungen auf den Hochwasserschutz werden geprüft.

Besucherlenkung und Gewässererleben

Besucherlenkende Maßnahmen sollen der Bevölkerung die Möglichkeit geben, das Projektgebiet zu besuchen und die Natur zu erleben. Gleichzeitig sollen aber besonders sensible und ruhebedürftige Lebensräume vor Übernutzung geschützt werden. Gezielte Anlage von Wegen, Errichtung eines Aussichtsturmes oder die Anlage von Booteinsatzstellen sind mögliche Instrumente.

Informationen zu den Standorten, an denen die im Antrag genannten potenzielle Maßnahmen umgesetzt werden könnten,  sind den Maßnahmenblättern zu entnehmen: 


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Maßnahmenblätter der potenziellen Maßnahmen
MaßnahmenBlätter_Antrag_AllerVielfalt.pd
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