Die Aller

Eine Flusslandschaft voller Leben

Auf ihrem etwa 260 Kilometer langen Weg von der Quelle bis zur Mündung in die Weser, schlängelt sich die Aller durch abwechslungsreiche Feld- und Wiesenlandschaften. Die Aller bildet zusammen mit ihren Nebenflüssen und der Aue eines der größten Fließgewässersysteme der Norddeutschen Tiefebene. Die Flusslandschaft ist Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten. Auch bedrohte und geschützte Arten, wie das Braunkehlchen oder die Krebsschere sind dort heimisch.  


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Die Aller in der Nähe von Eitze - Foto: WSA/Kai Huber

Die Aller entspringt in der Magdeburger Börde in der Nähe von Seehausen und ihr Weg geht vorbei Richtung Nordosten an den Wolfsburg, Celle und Rethem bis sie bei Verden in die Weser mündet. Wie für viele Norddeutsche Flüsse typisch, ist die Aller ein sand- und lehmgeprägter Tieflandfluss. Charakteristisch für die Aller ist auch ihr gefällearmer Verlauf, auf dem Weg in die Weser überwindet die Aller insgesamt nur circa 40 Höhenmeter

 

Seit Mitte der 1960er ist die Aller zwischen Celle und Verden als Bundeswasserstraße des Nebennetzes ausgezeichnet und wird heute zum Großteil nur noch für die Fahrgast- und Sportschifffahrt genutzt. Mit ihren Nebenflüssen Leine und Oker ist die Aller nahezu auf gesamter Länge als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) und zu einem großen Teil als europäisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Seit 2016 ist das Gebiet im Landkreis Verden als Natur- und Landschaftsschutzgebiet ausgezeichnet.  

Aller; Otersen; NABU; AllerVielfalt
Die Aller bei Otersen - Foto: NABU/Sylke Bischoff

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Aller ausgebaut und begradigt. Durch die Maßnahmen ist die Aller heute auf weiten Strecken durchgehend gleich breit und hat keine gewässertypische Fließdynamik. Der Fluss ist im begradigten Flussbett beengt und hat keinen Platz, um sich auf natürliche Weise auszudehnen. Stillgewässer und Altarme können nicht entstehen. 

 

Weite Teile der Aller sind staureguliert und die Ufer mit Steinschüttungen Buhnen und Leitwerken stark fixiert. Das verhindert, dass sich das Gewässerbett durch Gleit- und Prallhänge, Steilufer, Sandbänke, Flachwasserzonen und Laufverlagerung auf natürliche Weise entwickeln kann.  Natürliche Uferstrukturen – und Vegetation gehen verloren, wodurch Strukturvielfältigkeit und Biodiversität, an der Aller verarmen.

 

Das Aller-Projekt setzt bei den Defiziten an und gibt dem Fluss wieder mehr Raum.  Durch die natürlichen Wiederaufbau  und eigendynamische Uferentwicklung wird die biologische Vielfalt vor Ort gestärkt. Durch einen Gewässerpflege- und Entwicklungsplan sollen in den kommenden Jahren passende Maßnahmen entwickelt und evaluiert werden. Ziel des Renaturierungsprojekts „AllerVielfalt Verden“ ist es, den vorhandenen Lebensraum zu erhalten und aufzuwerten – für Mensch und Natur.